Das neue Abenteuer 427 - Das gefleckte Band by Arthur Conan Doyle

Das neue Abenteuer 427 - Das gefleckte Band by Arthur Conan Doyle

Autor:Arthur Conan Doyle [Doyle, Arthur Conan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 1982-04-14T16:00:00+00:00


„Wenn ich recht verstanden habe, befindet sich hinter diesem Fenster Ihr Schlafzimmer, daneben das Ihrer Schwester, und das Zimmer, das an das Hauptgebäude angrenzt, dürfte Dr. Roylott gehören?“

„Ganz recht. Aber jetzt schlafe ich im mittleren.“

„Wegen der Bauarbeiten, nicht wahr? Übrigens sehe ich keinen dringenden Grund für eine Reparatur an dieser Seitenwand.“

„Es gab auch keinen. Ich glaube, daß das Ganze nur ein Vorwand war, um mich aus meinem Zimmer zu vertreiben.“

„Ah, das ist aufschlußreich. Und auf der Rückseite dieses schmalen Flügels ist wohl der Korridor, über den man zu den Zimmern gelangt. Er hat natürlich Fenster, nicht wahr?“

„Ja, aber sehr kleine. Ein Mensch kommt da nicht durch.“

„Da Sie und Ihre Schwester die Tür nachts abgeschlossen hatten, waren Ihre Schlafzimmer also von dieser Seite nicht zugänglich. Würden Sie nun bitte in Ihr Zimmer gehen und die Läden von innen verriegeln?“

Holmes steckte den Kopf zum offenen Fenster hinein und studierte die Schließvorrichtungen auf der Innenseite. Nachdem Miß Stoner die Läden geschlossen hatte, versuchte er sie auf jede erdenkliche Weise aufzubrechen, aber ohne Erfolg. Es gab keine Ritze, durch die man mit einer Messerklinge die Eisenstange hätte anheben können. Dann untersuchte er die Angeln der Fensterläden mit der Lupe. Sie waren aus solidem Eisen und fest in die Wand eingemauert. Niemand konnte diese Läden öffnen, wenn sie verriegelt waren. „Hm“, sagte er und kratzte sich einigermaßen verwirrt am Kinn, „meine Theorie bereitet mir doch einige Schwierigkeiten. Tja, wollen wir sehen, ob wir in den Zimmern der Sache etwas näherkommen.“

Eine kleine Seitentür führte zu dem weißgetünchten Korridor, auf dem die Schlafzimmertüren lagen. Holmes interessierte sich nicht für das erste Zimmer, sondern ging gleich zum zweiten, in dem Miß Stoner zur Zeit schlief, dem Sterbezimmer ihrer Schwester. Es war eine anheimelnde kleine Kammer mit niedriger Decke und einem wuchtigen Kamin, wie man ihn in alten Landhäusern häufig findet. In einer Ecke stand eine braune Kommode, in einer anderen ein schmales weißlackiertes Bett und links neben dem Fenster ein Frisiertisch. Dazu noch zwei kleine Korbstühle und ein Teppich in der Zimmermitte — das war die gesamte Einrichtung. Die Dielen der Wandtäfelung bestanden aus brauner wurmstichiger Eiche. Das Holz war alt und ausgebleicht, es stammte wohl noch aus der Zeit des Hausbaus. Holmes zog sich einen Rohrstuhl in eine Ecke und setzte sich. Schweigend ließ er seine Blicke durch den ganzen Raum wandern, als wollte er sich jede Kleinigkeit fest einprägen.

„Wohin geht dieser Klingelzug?“ fragte er schließlich und wies auf eine dicke Kordel, die so dicht über dem Bett hing, daß ihre Troddel sogar das Kopfkissen berührte.

„Zum Zimmer der Haushälterin.“

„Er sieht neuer aus als die anderen Dinge.“

„Ja, man hat ihn erst vor ein paar Jahren angebracht.“

„Ihre Schwester hat vermutlich darum gebeten?“



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